• Die unsichtbaren Lesungen

    Die unsichtbaren Lesungen

    Im Oktober 2021 lädt die Züri City Card zu einer dreiteiligen Lesungsreihe im Karl der Grosse ein. Drei Autor*innen setzen mit ihren Lesungen und als Unterstützer*innen der Züri City Card ein Statement für eine offene Stadt Zürich.

     

    4. Oktober mit Ulrike Ulrichs «Während wir feiern»
    Moderation: Julia Stieglmeier, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

     

    11. Oktober mit Willi Wottrengs «Jenische Reise»
    Moderation: Sereina M. Elmer-Büeler, Sozialwissenschaftlerin

     

    18. Oktober mit Meral Kureyshis «Fünf Jahreszeiten»
    Moderation: Philine Erni, Literaturwissenschaftlerin

     

    Türöffnung jeweils ab 19 Uhr, Start 19.30 Uhr
    Tickets: CHF 25, mit Supportkarte CHF 19 (code zccskl6)

     

    Die Platzanzahl ist auf 60 beschränkt. Einlass nur mit Covid-Zertifikat und gültigem Ausweis.

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    Meral Kureyshi mit «Fünf Jahreszeiten»

    Nomination Schweizer Buchpreis, Luzerner Literaturpreis

     

    Sie hat ihren Master in Filmwissenschaften abgebrochen und arbeitet im Kunstmuseum als Aufseherin. Während ihr Arbeitskollege Nikola unter der Treppe schläft, beobachtet sie den Staub im Sonnenlicht, lauscht den Stimmen der Kunstvermittlerinnen, wartet, dass die Zeit vergeht. In der Stille werden ihre Gedanken laut, die weissen Wände füllen sich mit Erinnerungen, an Adam, ihren Geliebten, den sie aufgegeben hat für Manuel, ihren Freund. Unentschlossen streift durch die Stadt, trifft den alten Paul, lässt sich treiben zwischen Resignation und Hoffnung, trauert um den verlassenen Geliebten, den verstorbenen Vater, vermisst die Mutter, die nicht anwesend ist.
    «Fünf Jahreszeiten» erzählt eine Episode aus dem Leben einer jungen Frau, in der nichts und alles möglich scheint und sich doch Entscheidungen aufdrängen – musikalisch, poetisch, mit leisen Tönen und von grosser Dringlichkeit.
    «Ein wunderbar poetisches Werk» Harper's Bazaar

     

    Über die Autorin

     

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    Ulrike Ulrich mit «Während wir feiern»

    Walter Serner-Preis 2010, Lilly-Ronchetti-Preis 2011, Anerkennungspreise Stadt Zürich

     

    Wie in jedem Jahr feiert die deutsche Sängerin Alexa am Abend des Schweizer Nationalfeiertags ihren Geburtstag mit einer Dachparty – leider noch ohne den Einbürgerungsentscheid. Währenddessen braucht Kamal eine sichere Bleibe. Wenn er nicht unverzüglich das Land verlässt, droht ihm die Abschiebung nach Tunesien. Weil dort aber Homosexuelle verfolgt werden, bittet er den Deutschlehrer Zoltan um Unterschlupf. Doch Alexas bester Freund sagt Nein aus Gründen, die er nicht mal vor sich selbst zugibt. Auf dem Fest laufen schließlich die Fäden zusammen, bis es eskaliert. Inspiriert von Virginia Woolfs Klassiker „Mrs Dalloway“ zeichnet Ulrike Ulrich ein Panoramabild unseres Lebens in Europa – vielstimmig, mit eigenem Ton und literarischer Brillanz. Der Schauplatz des Romans ist Zürich.

     

    «Während wir feiern ist kein bequemes Buch, doch eines, das anregt, zu diskutieren. Und es zeigt, dass Literatur gleichzeitig zeitgemäss, engagiert und unterhaltsam sein kann.» Corine Mauch, Stadtpräsidentin

     

    Über die Autorin

     

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    Willi Wottrengs mit «Jenische Reise»

    Mehrfach ausgezeichneter Journalist, Autor und Künstler

     

    Willi Wottreng malt in prachtvollen Episoden die Reise der bald tausendjährigen Anna von Lothringen nach Ungarn, über Antwerpen bis nach Thessaloniki und tief in die Schweizer Alpentäler hinein. Eine Reise durch die Jahrhunderte. Anna ist eine Jenische. Im Volksmund und bei den Sesshaften despektierlich »Fahrende«, »Zigeuner« oder gar »Vaganten« geheissen. Jenische Reise oszilliert im Zwielicht zwischen Fantasie und Wirklichkeit, ist ein flirrender, aus tausend Fäden gewobener Bildteppich zur legendenreichen Kultur jener Menschen, die heute in Europa eine grenzüberschreitende Volksgruppe bilden: die Jenischen. Willi Wottreng erzählt die jahrhundertealte Geschichte dieser wenig bekannten Minderheit, wie sie so noch nie erzählt wurde. Eine Hommage an die Menschen der Strasse, die nie Eigentum hatten, in Armut lebten. Armut ist der Boden, auf dem Europa sich herausbildete. So leistet Wottreng noch viel mehr. Jenische Reise ist eine europäische Geschichte: Europas Geschichte von unten.

     

    Über den Autor